Motivation, Partizipation und Living Labs: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Mobilitätsverhalten von BürgerInnen zu beeinflussen. In Zuge eines schrittweisen Lernens ist es wichtig, sie zielgerecht (s. [[Zielgruppen]]) zu '''motivieren''', diese Schritte auch zu gehen. Das kann zum einen durch finanzielle Anreize geschehen (wie beispielsweise die staatliche Förderung des Kaufs von E-Fahrzeugen oder Ladegeräten) oder zum anderen, indem man die Vorzüge von beispielsweise aktiver Mobilität beschreibt oder die Benutzung des ÖPV attraktiver macht.
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Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Mobilitätsverhalten von BürgerInnen zu beeinflussen. In Zuge eines schrittweisen Lernens ist es wichtig, sie zielgerecht (s. [[Zielgruppen]]) zu '''motivieren''', diese Schritte auch zu gehen. Das kann zum einen durch finanzielle Anreize geschehen (wie beispielsweise die staatliche Förderung des Kaufs von E-Fahrzeugen oder Ladegeräten) oder zum anderen, indem man die Vorzüge von beispielsweise aktiver Mobilität beschreibt oder die Benutzung des öffentlichen Personenverkehrs attraktiver macht.
  
 
Politisch-planerische Prozesse sollten häufiger durch Formen der '''Beteiligung''' unterstützt werden. Hierbei ist jedoch nicht nur das „ob“ relevant, sondern vor allem auch das [https://partizipation.at/anwendungsfelder/klima-energie-mobilitat/mobilitaet/ „was“ und „wie“]. Sie unterscheiden sich erheblich nach ihrem Aufwand, ihrer Dauer und nach ihrer Treffsicherheit in bestimmten Situationen. Die strategische Bedeutung innerhalb eines Planungsprozesses zu beachten, ist dabei sehr wichtig (Information, Ideenfindung, Diskussion von Alternativen oder auch Beteiligung an Entscheidungen).
 
Politisch-planerische Prozesse sollten häufiger durch Formen der '''Beteiligung''' unterstützt werden. Hierbei ist jedoch nicht nur das „ob“ relevant, sondern vor allem auch das [https://partizipation.at/anwendungsfelder/klima-energie-mobilitat/mobilitaet/ „was“ und „wie“]. Sie unterscheiden sich erheblich nach ihrem Aufwand, ihrer Dauer und nach ihrer Treffsicherheit in bestimmten Situationen. Die strategische Bedeutung innerhalb eines Planungsprozesses zu beachten, ist dabei sehr wichtig (Information, Ideenfindung, Diskussion von Alternativen oder auch Beteiligung an Entscheidungen).
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====Tarife====
 
====Tarife====
  
*'''Klimaticket (zuvor: 1-2-3-Ticket)'''
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*'''Klimaticket'''
  
:Ein Projekt, dass besonders durch eine attraktive Tarifgestaltung besticht, ist das [https://orf.at/stories/3166589/ 1-2-3-Ticket], welches Ende des Jahres 2021 in Österreich (stufenweise) eingeführt werden wird (vorerst ohne den VOR-Bereich). Dadurch wird das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln um einen Euro pro Tag in einem Bundesland, um zwei Euro in zwei und um drei Euro täglich durch ganz Österreich ermöglicht.
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:Mit dem [https://www.klimaticket.at/ „Klimaticket“] sind innerhalb von 365 Tagen beliebig häufige Fahrten auf allen Verkehrsmitteln des ÖPV in einem oder mehreren Bundesländern (für Berufs und AusbildungspendlerInnen) resp. innerhalb des gesamten Österreich möglich.
  
Mittlerweile hat das [https://www.klimaticket.at/ „Klimaticket“] diese ersten Überlegungen abgelöst. Mit diesem sind innerhalb von 365 Tagen beliebig häufige Fahrten auf allen Verkehrsmitteln des ÖPV in einem oder mehreren Bundesländern resp. innerhalb des gesamten Österreich möglich.
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*'''49-Euro-Ticket (Deutschland)'''
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:Nachdem in Deutschland im Sommer 2022 für drei Monate ein 9-Euro-Ticket (Monatspreis) für den bundesweiten öffentlichen Nah- und Fernverkehr (ohne ICE-Verbindungen) als Pilotprojekt durchgeführt wurde, haben sich der Bund und die Länder auf ein 49-Euro-Ticket (monatlich, ohne ICE-Verbindungen) ab Januar 2023 geeinigt.
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*'''0-Euro-Ticket (Luxemburg & Spanien)'''
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:Aufgrund des hohen Stauaufkommens im MIV hat das kleine Land Luxemburg für alle EinwohnerInnen und TouristInnen ein 0-Euro Ticket für Bahnen und Busse eingeführt (die Fahrt in der 1. Klasse ist nach wie vor kostenpflichtig); zusätzlich gibt es vergünstigte Pendler-Tickets aus den Nachbarländern.
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:Im Zeitraum zwischen 1. September bis 31. Dezember 2022 können Menschen, die regelmäßig eine der Züge der Staatsbahn Renfe (Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles) Operadora nutzen, gratis auf bestimmten Pendlerstrecken oder in festgelegten Zonen fahren. Das Ticket gilt aber nur in der Bahn, nicht in Bussen oder Straßenbahnen.
  
 
===Anregen (Nudging)===
 
===Anregen (Nudging)===
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''Nudging'' ist allerdings ethisch umstritten, weil die Grenze zu einer interessengeleiteten Manipulation oft fließend ist. Besonders dann, wenn versucht wird, partikulare oder betriebswirtschaftliche Ziele durch ''Nudging'' zu erreichen, muss eher von Manipulation, als von Beteiligung gesprochen werden. Daher muss bei Nudging-Strategien der öffentlichen Hand die Orientierung am Gemeinwohl deutlich sein.
 
''Nudging'' ist allerdings ethisch umstritten, weil die Grenze zu einer interessengeleiteten Manipulation oft fließend ist. Besonders dann, wenn versucht wird, partikulare oder betriebswirtschaftliche Ziele durch ''Nudging'' zu erreichen, muss eher von Manipulation, als von Beteiligung gesprochen werden. Daher muss bei Nudging-Strategien der öffentlichen Hand die Orientierung am Gemeinwohl deutlich sein.
  
====Projekte====
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'''Projekte'''
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*'''MeBeSafe'''
 
*'''MeBeSafe'''
 
:Innerhalb des EU-Projektes [https://www.mebesafe.eu MeBeSafe] werden mit festgeschriebenen <u>'''Me'''asures for '''Be'''having '''Safe'''ly in Traffic</u> Nudging- bzw- Coaching-Maßnahmen eingesetzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dadurch sollen alte Gewohnheiten aufgebrochen werden, und die Verkehrsteilnehmenden zu veränderten Verhaltensmustern ermutigt werden, mit denen die verkehrliche Sicherheit erhöht werden kann. Menschliches Fehlverhalten ist eine der häufigsten Unfallursachen, obwohl die Teilnahme im Straßenverkehr zumeist eine reine Routineangelegenheit ist und daher fast automatisch abläuft. Da existierende Sicherheitsmaßnahmen wie Müdigkeitswarnungen, Lichtsignalanlagen oder Gurtwarner oft missachtet, übersehen und gar aktiv ausgeschaltet werden, bietet die Strategie des ''Nudging'' hier eine andere Ansatzweise.
 
:Innerhalb des EU-Projektes [https://www.mebesafe.eu MeBeSafe] werden mit festgeschriebenen <u>'''Me'''asures for '''Be'''having '''Safe'''ly in Traffic</u> Nudging- bzw- Coaching-Maßnahmen eingesetzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dadurch sollen alte Gewohnheiten aufgebrochen werden, und die Verkehrsteilnehmenden zu veränderten Verhaltensmustern ermutigt werden, mit denen die verkehrliche Sicherheit erhöht werden kann. Menschliches Fehlverhalten ist eine der häufigsten Unfallursachen, obwohl die Teilnahme im Straßenverkehr zumeist eine reine Routineangelegenheit ist und daher fast automatisch abläuft. Da existierende Sicherheitsmaßnahmen wie Müdigkeitswarnungen, Lichtsignalanlagen oder Gurtwarner oft missachtet, übersehen und gar aktiv ausgeschaltet werden, bietet die Strategie des ''Nudging'' hier eine andere Ansatzweise.
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:Ein besonders gelungenes Beispiel für ein Nudging als „Spaßfaktor“ wurde in der [https://www.youtube.com/watch?v=WZyUEnOAwRs Stockholmer U-Bahn] angewendet. Um die Passagiere anzuregen, die Treppe anstatt der Rolltreppe zu nutzen, wurde diese als ein Piano umgebaut, d.h. beim Benutzen der Treppen entstehen Töne wie beim Klavier – der Erfolg war überwältigend.
 
:Ein besonders gelungenes Beispiel für ein Nudging als „Spaßfaktor“ wurde in der [https://www.youtube.com/watch?v=WZyUEnOAwRs Stockholmer U-Bahn] angewendet. Um die Passagiere anzuregen, die Treppe anstatt der Rolltreppe zu nutzen, wurde diese als ein Piano umgebaut, d.h. beim Benutzen der Treppen entstehen Töne wie beim Klavier – der Erfolg war überwältigend.
  
==Partizipation==
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==[https://partizipation.at/anwendungsfelder/klima-energie-mobilitat/mobilitaet/ Partizipation]==
Seit den 1990er Jahren sind unterschiedliche ''Beteiligungsverfahren'' Bestandteil von Verkehrs- und Raumplanung. ''Beteiligungsverfahren'' sind dabei ein strategischer Bestandteil eines umfangreichen Prozesses. Entscheidend ist hier bei meist nicht das „ob“, sondern das „wie“. Je nach Zweck – Information, Diskussion, Entscheiden – gibt es unterschiedliche Verfahren mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Praxisrelevante Empfehlungen, wie Zielgruppen eingebunden, motiviert werden können und mit Zielgruppen umgegangen werden kann, die skeptisch resp. ablehnend gegenüber den Planungen sind, finden sich unter folgendem link: https://www.vhw.de/fileadmin/user_upload/08_publikationen/vhw-schriftenreihe-tagungsband/PDFs/vhw_Schriftenreihe_Nr._24_Praxisleitfaden_Milieuwissen.pdf
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Seit den 1990er Jahren sind unterschiedliche ''Beteiligungsverfahren'' Bestandteil von Verkehrs- und Raumplanung. ''Beteiligungsverfahren'' sind dabei ein strategischer Bestandteil eines umfangreichen Prozesses. Entscheidend ist hier bei meist nicht das „ob“, sondern das „wie“. Je nach Zweck – Information, Konsultation oder Mitwirkung als Entscheidung – gibt es unterschiedliche Verfahren mit jeweiligen Vor- und Nachteilen (s. [[Beteiligungs-Methoden]]).  
  
Zu diesem Thema passend existiert das [https://www.partizipation.at/home.html '''Portal (partizipation.at)'''], welches informative Beiträge zu ''Praxiswissen, Themen, Methoden, Praxisbeispielen, Standards in der Öffentlichkeitsbeteiligung und Zukunftsdiskurse'' zum Thema ''Partizipation in Österreich'' auflistet. Diese Initiative des [https://www.bmk.gv.at Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technolgie] wird durch die [https://www.oegut.at/de/ Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)] betreut.  
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Praxisrelevante Empfehlungen, wie die Öffentlichkeit, Betroffene bzw. AkteurInnen als Zielgruppen eingebunden und motiviert werden können und wie mit Zielgruppen umgegangen werden kann, die skeptisch resp. ablehnend gegenüber Beteiligungsverfahren sind (s. [[Beteiligung schwierig erreichbarer Gruppen]]), wurden beispielsweise Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. in einem Praxisleitfaden zusammengefasst. Eine Möglichkeit, Zielgruppen zu identifizieren und mit maßgeschneiderten Strategien einzubinden, ergibt sich aus dem Ansatz [https://www.vhw.de/fileadmin/user_upload/08_publikationen/vhw-schriftenreihe-tagungsband/PDFs/vhw_Schriftenreihe_Nr._24_Praxisleitfaden_Milieuwissen.pdf sozialer Milieus], d.h. nach Gruppen mit ähnlichen Weltanschauungen, Zielsetzungen, aber auch Skeptikern und Verweigerern.
  
===Initiativen in Österreich===
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Im [https://partizipation.at/ Portal Parizipation.at] sind informative Beiträge zu Praxiswissen, Themen, Methoden, Beispielen, Standards in der Öffentlichkeitsbeteiligung und Zukunftsdiskursen in Österreich auflistet. Diese Initiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie wird durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) betreut. Im Folgenden sind einige österreichische Beispiele aus dem Bereich des Verkehrs und der Mobilität aufgeführt.
  
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==(Urban) Living Labs==
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Seit ca. 20 Jahren setzt die Forschungsförderung stark auf sog. ''Living Labs''. In einem ''Living Lab'' wird ein Forum geschaffen, in dem unterschiedliche AkteurInnen (Politik, öffentliche Verwaltung, Unternehmen, Kammern und Verbände, NGOs, Vereine, BürgerInnen) an Lösungen für bestimmte, eher überschaubare Probleme arbeiten. (Urban) ''[[Living Labs]]'' sind zugleich Orte, an denen mit innovativen Ansätzen der Kommunikation, der Meinungsbildung, der Umsetzung in Prozesse und Produkte ''in real life'' gearbeitet wird. Diese Ansätze werden zum einen bei der Herstellung und Weiterentwicklung von Prototypen angewendet, zum anderen, wird mit ihnen die Hoffnung verbunden, innovative Prozesse und Beteiligungskonzepte zu entwickeln. Häufig werden im Rahmen der ''Living Labs'' auch Ansätze des ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Citizen_Science citizen science]'' verfolgt (-> [https://www.citizen-science.at/ Beispiele für Österreich]).
  
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Ein spezieller Ansatz der Living Labs sind [https://www.austriatech.at/assets/Uploads/Themen/Publikationen/Files/027c6d39c7/ATE-PolicyBrief-052017_Living-Labs-Mobilitaet-gemeinsam-gestalten.pdf ''urbane Mobilitätslabore'']. Mit diesen wird das Ziel verfolgt, in einem inhaltlichen und/oder räumlichen Kontext mittelfristig Netzwerke aufzubauen, in denen Mobilitätslösungen erarbeitet werden, mit denen die Verkehrs- und die Mobilitätswende unterstützt werden.
  
*'''Verkehrspargemeinden'''
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===[https://mobilitaetderzukunft.at/de/artikel/mobilitaetslabore/ Urbane Mobilitätslabore in Österreich]===
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Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (heute im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) hat im Rahmen des Programms ''[https://www.ffg.at/mobilitaetderzukunft Mobilität der Zukunft]'' innovative Living-Lab-Ansätze forciert, um die Wirksamkeit und Akzeptanz von Forschungsergebnisse vor Ort umzusetzen:
  
:Die [https://www.partizipation.at/verkehrsparen.html Verkehrsspargemeinden] verfolgen das Ziel, den motorisierten Individualverkehr in den Gemeinden zu reduzieren und setzen entsprechende Maßnahmen um. Finanziell werden sie dabei zu 50% vom Land Niederösterreich unterstützt. Hier sind [https://www.partizipation.at/fileadmin/media_data/Downloads/Praxisbeispiele/Verkehrsparen_Wienerwald.pdf Details] zum Projekt, Beteiligungsprozess, Ablauf und zu den Ergebnissen zu finden.  
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*Zunächst waren fünf  '''[https://mobilitaetderzukunft.at/de/artikel/mobilitaetslabore/urbane-mobilitaetslabore-themen-leistungen-angebote.php Urbane Mobilitätslabore]''' in vier Städten verortet und adressierten zentrale Mobilitätsthemen und lokale bzw. regionale Herausforderungen. In einer weiteren Phase wurden vier dieser Labore weitergefördert.
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*Zusätzlich wurde das  '''Center for Mobility Change''' gefördert. Es dient als unterstützender Think-tank, Austausch-Hub und Katalysator für nachhaltige Mobilitätsverhaltensveränderungen in Österreich.
  
*'''Radlobby ARGUS'''
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===Urbane Mobilitätslabore in Deutschland===
 
 
:Die [https://www.radlobby.at/argus Radlobby ARGUS] setzt sich seit nun mehr über 40 Jahren für die Förderung des Fahrrads als Verkehrsmittel ein. Der Radverkehrs soll dabei attraktiver gestaltet werden. Der mitgliedsstärkste Verein im österreichischen Bundesverband ''Radlobby Österreich'' kümmert sich um verkehrspolitische und verkehrsplanerische Agenden.
 
 
 
*'''Lokale Agenda 21 Wien'''
 
 
 
:Die [https://www.la21wien.at Lokale Agenda 21 Wien] hat sich ein nachhaltiges Stadtentwicklungsbild zum Ziel gesetzt. Im Rahmen dieser Initiative wird den BewohnerInnen Wiens die Möglichkeit geboten, sich an kleinen sowie großen Projekten zu beteiligen. [https://www.la21wien.at/alle-projekte.html Aktuelle Projekte] können hier eingesehen werden.
 
 
 
*'''Der Masterplan Radfahren'''
 
 
 
:Mit dem [https://www.bmlrt.gv.at/dam/jcr:9829acb0-0928-401a-ae82-3a67aff817fd/43_MP_Radfahren_de.pdf&usg=AOvVaw0u2msZCD56-Yar1-BkVLVo Masterplan Radfahren 2015-2025] werden Impulse gesetzt, um den Radverkehrsanteil in Österreich weiter zu steigern. Das Ziel ist dabei mit 13% im Jahr 2025 festgeschrieben. Gefördert und initiiert wird die Partizipation vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.
 
 
 
*'''Sanfte Mobilität - Autofreier Tourismus'''
 
 
 
:Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie unterstützt die Idee eines autofreien Tourismus in Österreich. Mit der Initiative [https://www.bmk.gv.at/themen/alternative_verkehrskonzepte/tourismus/projekte/abgeschlossen/autofrei.html Sanfte Mobilität - autofreier Tourismus] wurde bereits Ende der 1990er Jahre ein alternatives Verkehrskonzept geschaffen. Dieses Modellvorhaben wurde ebenfalls auf europäischer Ebene in viele Regionalförderungsprogramme integriert.
 
 
 
*'''Solare Mobilität'''
 
 
 
:Die gemeinnützige europäische Sonnenenergie-Vereinigung [http://www.eurosolar.at/index.php/de/ueber-uns Eurosolar Austria] vertritt innerhalb des Themenkreises ''14: Nachhaltige Mobilität und Elektrofahrzeuge'' das Ziel, nachhaltige Lösungen zu diesem Thema zu finden und unterstützen.
 
  
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*Das [http://www.r-n-m.net Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur in Stuttgart] dient als Forum, um zusammen mit Kooperationspartnern und sozialen Innovatoren ein Netzwerk aufzubauen, um ein zukunftsfähiges Reservoir für zukunftsfähige Ansätze der nachhaltigen Mobilitätskultur aufzubauen.
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*Mit den Reallaboren  [http://www.city2share.de/index.html City2Share] in München und Hamburg soll vorrangig die Elektromobilität gefördert sowie Maßnahmen zur nachhaltigen, stadtverträglichen Mobilität und zur Steigerung von Aufenthaltsqualitäten entwickelt werden. City2Share wird vom Deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Förderprogramms ''Erneuerbar Mobil - Förderung von Forschungsvorhaben zum Thema Elektromobilität'' gefördert.
  
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Experimentierräume im Verkehrs- und Mobilitätsbereich benötigen einen rechtlichen Rahmen, der aufgrund des Innovationsanspruchs von den bestehenden gesetzlichen Vorschriften nicht zur Gänze abgedeckt werden kann. Auch die hierzu notwendigen Regulierungen werden auf den Prüfstand gestellt und tragen zu einer dynamischen Anpassung der Vorschriften.
  
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==Literatur==
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[https://www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen/neue-wege-in-die-verkehrswende/ Agora Verkehrswende] (2019): Neue Wege in die Verkehrswende. Impulse für Kommunikations-kampagnen zum Behaviour Change. Berlin, Agora, 2. Aufl.
  
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[https://www.digital.wienbibliothek.at/urn/urn:nbn:at:AT-WBR-627413 Arbter, K.] (2012): Praxisbuch Partizipation – Gemeinsam die Stadt entwickeln. Werkstattberichte Nr. 127. Wien: MA 18.
  
*'''FußgängerInnen'''
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Bamberg, S. (2004): Sozialpsychologische Handlungstheorien in der Mobilitätsforschung. In: Dalkmann, H.; Lanzendorf, M. & Scheiner, J. (Hrsg.): Verkehrsgenese. Studien zur Mobilitäts‐ und Verkehrsforschung, Band 5, Mannheim: Metagis: 51‐70.
[[File:London_-_look right.jpg|thumb|London - look right]]
 
:FußgängerInnen zählen zweifelsohne zu den sicherheitsbedürftigsten Verkehrsteilnehmern.  
 
:Ein gutes Beispiel wie die Sicherheit von FußgängerInnen einfach und effektiv erhöht werden kann, sind am Boden angebrachte Anweisungen, wie Sie unter anderem in London zu sehen sind. Nudges in dieser Position sind für FußgängerInnen besonders gut geeignet, da man beim gehen oftmals einen ohnehin leicht gesenkten Blick hat und dieser in Zeiten des Smartphones weiters teilweise direkt Richtung Boden gerichtet ist. Eine weitere Form von ''Nudging'' für FugängerInnen stellen im Boden eingebundene Lichtsignale, etwa bei Straßenbahnübergängen dar. So wird der verbalen Anweisung ein dynamisches visuelles Signal hinzugefügt.
 
  
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Belz, F.-M. & Schrader, U. (2012): Nachhaltigkeitsinnovationen durch Nutzerintegration? In: Beck, G. & Kropp, C. (Hrsg.): Gesellschaft innovativ. Wer sind die Akteure? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften: 205-216.
  
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[https://www.researchgate.net/publication/236841463_Living_Lab_An_Open_and_Citizen-Centric_Approach_for_Innovation Bergvall-Kåreborn, B. & Ståhlbröst, A.] (2009): Living Lab – An open and citizen-centric approach for innovation. In: International Journal of Innovation and Regional Development 1 (4): 356-370.
  
*'''Pkw-Verkehr'''
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Björgvinsson, E.; Ehn, P. & Hillgren, P--A. (2012): Antagonistic participatory design: working with marginalised social movements. In: CoDesign: International Journal of CoCreation in Design and Arts 8: 2-3, 127-144.
[[File:geschwindigkeitsreduzierende_Markierungen.jpg|thumb|geschwindigkeitsreduzierende Markierungen]]
 
:Beim Ansatz von ''Nudging im Autoverkehr wird vor allem eine ''Verkehrsberuhigung'' angestrebt. Faktoren wie Ablenkung, Übermüdung oder Drogeneinfluss erhöhen für alle beteiligten VerkehrsteilnehmerInnen das Verkehrsrisiko. Die allgemeine Tendenz, zu schnell zu fahren, wirkt sich unabhängig von den soeben genannten Einflüssen jedoch nochmals negativ auf die Verkehrssicherheit der AutofahrerInnen aus. Durch eine ''Verkehrsberuhigung'' kann weiter nicht nur die Verkehrssicherheit erhöht, sondern auch der Verkehrsfluss verbessert werden. Durch die Unterbrechung der Monotonie der Straße kann im Allgemeinen die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer erhöht werden.  
 
:Das Anbringen von [https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0001457513003187 Markierungen, deren Abstand immer kleiner wird], ist eine Möglichkeit, den Autofahrer/die Autofahrerin zu veranlassen, die Geschwindigkeit intuitiv zu reduzieren. Obwohl die Strecke mit konstanter Geschwindigkeit befahren wird, scheint es aufgrund der Bodenmarkierungen, dass man schneller wird.
 
:Sogar optische Täuschungen, wie beispielsweise [https://icelandmag.is/article/photos-video-3d-crosswalk-isafjordur-helps-slow-down-speeding-motorists 3-dimensional gezeichnete Zebrastreifen] werden eingesetzt. Wobei bei zu extremen Beispielen darauf geachtet werden muss, dass die Maßnahme selbst nicht zum Sicherheitsrisiko wird. Ist der Effekt zu stark, kann es zu überraschtem, unüberlegten Handeln der Verkehrsteilnehmenden kommen.
 
:Ein weiterer allseits bekannter ''Nudge'' im Autoverkehrs sind [https://www.20min.ch/story/autofahrer-sollen-mit-smileys-erzogen-werden-264354508211 innovative Radar-Geschwindigkeitsanzeigen], die mittels Smiley eine positive oder negative Rückmeldung geben. So soll das Bewusstsein für die eigene Geschwindigkeit gesteigert werden. [LfULG_Bericht_Untersuchung zur akustischen Wirksamkeit ...publikationen.sachsen.de › bdb › artikel › documents Untersuchungen] belegen, dass eine positive Wirkung zwar zu verzeichnen, aber örtlich sehr beschränkt sei.
 
  
*'''Öffentlicher Verkehr'''
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Chesbrough, H. W. (2003): Open innovation. The new imperative for creating and profiting from technology. Harvard: Harvard Business School Press.
[[File:Nudge_Rolltreppe.jpg|thumb|Nudge Rolltreppe]]
 
:Eine der wohl größten Vorteile des öffentlichen Verkehrs gegenüber anderen Verkehrsträgern ist die ''höhere Sicherheit'', wohingegen oftmals die ''Effizienz sinkt''. Um die Effizienz zu steigern, sind verschiedene ''Nudging-Maßnahmen'' denkbar.  
 
:Um beispielsweise das ''Gewusel von Menschen'' an einem Bahnhof zu vermeiden, sind Nudges an Rolltreppen in Form von Bodenmarkierungen denkbar, die auf die ''rechts stehen - links gehen''- Regel aufmerksam machen. So wir das Potential von Rolltreppen nicht durch menschliches Fehlverhalten gemindert.  
 
:Eine andere Problematik bezüglich der ''Ineffizinez'' des öffentlichen Verkehrs ist das Ein- bzw. Aussteigen. Hier finden sich noch vergleichsweise wenig Nudges, die Menschen zu einem ''effizienteren'' Verhalten bewegen. So werden oft Gang- anstatt Fensterplätze belegt, beim Einsteigen gedrängt oder während der Fahrt in Türnähe stehen geblieben.  
 
  
*'''Flugverkehr'''
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Cialdini, R.B. (2008): Die Psychologie des Überzeugens. Bern: Huber, 5. Auflage.
:Die technologisch fortschrittlichste Art der Fortbewegung ist das Fliegen. Um Menschenmengen zielführend, sicher und wirtschaftlich zu koordinieren, können ''Nudging-Ansätze'' helfen, den Flugverkehr zu gestalten.
 
:Die Sicherheitskontrolle wäre eine erste Möglichkeit ''menschenfreundlichere'' Verhaltensregeln zu kommunizieren, um Staus durch falsches Verhalten zu vermeiden.  
 
:Um das Warten am Gate zu erleichtern, können Musik, Gerüche und angemessene Hygiene- und Verpflegungsmaßnahmen eingesetzt werden.
 
:Durch das Drängen beim Boarding verzögert sich der Abflug meist weiter. Verschiedene Boarding-Methoden, wie beispielsweise das [https://www.dmm.travel/nc/news/wilma-sorgt-fuer-schnelleres-boarding/ WilMA]-Modell (Window-Middle-Aisle) versprechen ein schnelleres Einsteigen der Passagiere.
 
:Auch beim Aussteigen nach der Ankunft am Zielflughafen können diese Modell angewandt werden, um die Effizienz des Flugverkehrs weiter zu steigern.
 
  
===Studien===
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[https://www.researchgate.net/publication/270821724_Living_Labs_-_A_New_Development_ Strategy Feurstein, K., Hesmer, K.A.; Hribernik, K.D. & Schumacher, J.] (2008): Living Labs: A New Development Strategy. In: Schumacher, J. & Niitamo, V.P. (eds.): European Living Labs – A new approach for human centric regionnal innovation. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag: 1-14.
  
*Unter anderem ist [https://www.citylab.com/transportation/2016/01/the-strongest-case-yet-that-excessive-parking-causes-more-driving/423663/ erforscht], dass in US-Städten der Autoverkehr durch mehr verfügbare Kfz-Parkplätze zunimmt.  
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Höhne, T. (2012): Innovationen vermitteln? Zu den Paradoxien von Innovationssteuerung. In: Bormann, I., John, R. & Aderhold, J. (Hrsg.): Indikatoren des Neuen. Innovationen als Sozialtechnologie oder Sozialmethodologie? Wiesbaden: VS – Verlag für Sozialwissenschaften: 309-328.
  
*Weiters existieren [https://www.researchgate.net/publication/315534829_Closing_the_Induced_Vehicle_Travel_Gap_Between_Research_and_Practice Studien], die belegen, dass trotz eines mehrspurigen Ausbaus von Straßen weiterhin Staus entstehen. Die Anzahl der gefahrenen Kilometer ist hierbei weitestgehend proportional zum Straßenausbau. Bessere Straßenverhältnisse locken gleichzeitig mehr AutofahrerInnen auf die Straße.  
+
Hunecke, M. & Schweer, I.R. (2006): Einflussfaktoren der Alltagsmobilität – Das Zusammenwirken von Raum, Verkehrsstruktur, Lebensstil und Mobilitätseinstellungen. In: Beckmann, K.J.; Hesse, M.; Holz‐Rau, C. & Hunecke, M. (Hrsg.): StadtLeben – Wohnen, Mobilität und Lebensstil. Neue Perspektiven für Raum‐ und Verkehrsentwicklung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften: 147‐165.
  
*Ein positiveres Beispiel für ''Nudging'' sind sogenannte ''Shared Spaces''. Ihr positiver Effekt auf das Verkehrs- und Mobilitätsverhalten wird durch eine [https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008182.pdf Studie] der ''Wiener Umwelt Anwaltschaft'' belegt. Durch das gemeinsame Nutzen des gleichen Straßenraumes kommt es zu einer allgemeinen Verkehrsberuhigung und Autofahrten werden automatisch verlangsamt.
+
Ornetzeder, M. & Rohracher, H. (2012): Nutzerinnovationen und Nachhaltigkeit: Soziale und technologische Innovationen als zivilgesellschaftliches Engagement. In: Beck, G. & Kropp, C. (Hrsg.): Gesellschaft innovativ. Wer sind die Akteure? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften: 171-190.
  
==Living Labs==
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Risser, R. & Chaloupka-Risser, C. (2011): Motive und Kriterien. In: Chaloupka-Risser, C.; Risser, R. & Zuzan, W.-D. (Hrsg.): Verkehrspsychologie – Grundlagen und Anwendungen. Wien: facultas.wuv Universitätsverlag: 82-103.
Seit ca. 20 Jahren setzt die Forschungsförderung stark auf sog. ''Living Labs''. In einem ''Living Lab'' wird ein Forum geschaffen, in dem unterschiedliche AkteurInnen (Politik, öffentliche Verwaltung, Unternehmen, Kammern und Verbände, NGOs, Vereine, BürgerInnen) an Lösungen für bestimmte, eher eingeschränkte Probleme arbeiten. ''Living Labs'' sind zugleich Orte, an denen mit innovativen Ansätzen der Kommunikation, der Meinungsbildung, der Umsetzung in Prozesse und Produkte ''in real life'' gearbeitet wird. Diese Ansätze werden zum einen bei der Herstellung und Weiterentwicklung von Prototypen gearbeitet, zum anderen, um innovative Beteiligungskonzepte zu entwickeln. Häufig werden im Rahmen der ''Living Labs'' auch Ansätze des ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Citizen_Science citizen science]'' verfolgt.
 
Ein spezieller Ansatz sind hierbei ''urban mobility labs''. Diese haben das Ziel, in einem inhaltlichen und/oder räumlichen Kontext mittelfristig Netzwerke aufzubauen, in denen Mobilitätslösungen erarbeitet werden, mit denen die Verkehrs- und die Mobilitätswende unterstützt werden.
 
  
===Urbane Mobilitätslabore in Österreich===
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[https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/impulse-zur-buergerbeteiligung-vor-allem-unter Rohr, J.; Ehlert, H.; Möller, B.; Hörster, S. & Hoppe, M.] (2017): Impulse zur Bürgerbeteiligung vor allem unter Inklusionsaspekten – empirische Befragungen, dialogische Auswertungen, Synthese praxistauglicher Empfehlungen zu Beteiligungsprozessen. Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Texte 36/2017, im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Berlin UBA.
Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hat im Rahmen des Programms ''[https://www.ffg.at/mobilitaetderzukunft Mobilität der Zukunft]'' innovative Living-Lab-Ansätze forciert, um die Wirksamkeit und Akzeptanz von Forschungs- und Innovationsinitiativen zu erhöhen:
 
*Fünf '''[https://mobilitaetderzukunft.at/de/artikel/mobilitaetslabore/urbane-mobilitaetslabore-themen-leistungen-angebote.php Urbane Mobilitätslabore]''' sind in vier Städten verortet und adressieren zentrale Mobilitätsthemen und lokale bzw. regionale Herausforderungen
 
*Das sogenannte '''Center for Mobility Change''' dient als Think-tank, Austausch-Hub und Katalysator im Themenkomplex "Mobilitätsverhaltensveränderung" in Österreich.
 
  
===Urbane Mobilitätslabore in Deutschland===
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[https://www.ifz.at/sites/default/files/2020-06/Partizipative%20Technikgestaltung.pdf Rohracher, H. & Ornetzeder, M.] (2003): Partizipative Technikgestaltung und nachhaltige Entwicklung. Eine sozialwissenschaftliche Analyse. Graz: Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur.
  
*Das [http://www.r-n-m.net Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur in Stuttgart] dient als Forum, um zusammen mit Kooperationspartnern und sozialen Innovatoren ein Netzwerk aufzubauen. So soll ein zukunftsfähiges Reservoir für zukunftsfähige Ansätze der nachhaltigen Mobilitätskultur geschaffen werden.  
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Scheiner, J. (2006): Wohnen und Aktionsraum: Welche Rolle spielen Lebensstil, Lebenslage und Raumstruktur? In: Geographische Zeitschrift 94 (1): 43‐62.
*Die Reallabore [http://www.city2share.de/index.html City2Share] in München und Hamburg fördern vorrangig die Elektromobilität und erproben Maßnahmen zur nachhaltigen, stadtverträglichen Mobilität und zur Steigerung von Aufenthaltsqualitäten. ''City2Share'' ist wird vom Deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Förderprogramms ''Erneuerbar Mobil - Förderung von Forschungsvorhaben zum Thema Elektromobilität'' gefördert.  
 
  
===Rechtliche Rahmenbedingungen===
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[https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/izr/2007/Downloads/1Selle.pdf;jsessionid=4E09D98B75D2477022BB4BDE3AB27553.live11312?__blob=publicationFile&v=1 Selle, K.] (2007): Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung – Auf dem Weg zu einer kommunika-tiven Planungskultur? Alltägliche Probleme, neue Herausforderungen. In: Informationen zur Raumentwicklung 1: 63-71.
Experimentierräume im Verkehrs- und Mobilitätsbereich benötigen aufgrund Ihrer Anforderungen einen rechtlichen Rahmen, der von aktuellen gesetzlichen Vorschriften nicht zur Gänze abgedeckt werden kann. Eine interdisziplinäre Studie beschäftigte sich mit der Erarbeitung eines neuen (Rechts)-Rahmens für die Erprobung neuer Verkehrstechnologien und Mobilitätskonzepte für Österreich. Die [https://www.bmk.gv.at/themen/alternative_verkehrskonzepte/automatisiertesFahren/publikationen/extralawmobility.html Studienergebnisse] sind über die Homepage des BMK öffentlich zugänglich.
 
  
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Selle, K. (2011): „Particitainment“ oder: beteiligen wir uns zu Tode? Wenn alle das Beste wollen und Bürgerbeteiligung dennoch zum Problem wird. In: PNDonline III. Aachen: RWTH. <https:// publications.rwth-aachen.de/record/140376/files/2011_selle_particitainment.pdf> (22.10.2014).
  
==Weblinks==
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Shove, E. (2005): Changing human behaviour and lifestyle: a challenge for sustainable consumption? In: Reisch, L.A. & Röpke, I. (eds.): The Ecological Economics of Consumption. Cheltenham: Elgar: 111-132.
*[https://www.austriatech.at/assets/Uploads/Themen/Publikationen/Files/027c6d39c7/ATE-PolicyBrief-052017_Living-Labs-Mobilitaet-gemeinsam-gestalten.pdf Policy Brief (Austria Tech): Living Labs: Mobilität gemeinsam gestalten (pdf)]
 
*[https://www.citizen-science.at/ Citizen-Science-Projekte in Österreich (Übersicht)]
 
*[https://mobilitaetderzukunft.at/de/artikel/mobilitaetslabore/ Die österreichischen Mobilitätslabore]
 
*[https://www.bmk.gv.at/themen/alternative_verkehrskonzepte/automatisiertesFahren/publikationen/extralawmobility.html Experimentierräume im Verkehrs- und Mobilitätsrecht] Studienergebnisse auf der Homepage des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
 

Version vom 9. November 2022, 14:50 Uhr

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Mobilitätsverhalten von BürgerInnen zu beeinflussen. In Zuge eines schrittweisen Lernens ist es wichtig, sie zielgerecht (s. Zielgruppen) zu motivieren, diese Schritte auch zu gehen. Das kann zum einen durch finanzielle Anreize geschehen (wie beispielsweise die staatliche Förderung des Kaufs von E-Fahrzeugen oder Ladegeräten) oder zum anderen, indem man die Vorzüge von beispielsweise aktiver Mobilität beschreibt oder die Benutzung des öffentlichen Personenverkehrs attraktiver macht.

Politisch-planerische Prozesse sollten häufiger durch Formen der Beteiligung unterstützt werden. Hierbei ist jedoch nicht nur das „ob“ relevant, sondern vor allem auch das „was“ und „wie“. Sie unterscheiden sich erheblich nach ihrem Aufwand, ihrer Dauer und nach ihrer Treffsicherheit in bestimmten Situationen. Die strategische Bedeutung innerhalb eines Planungsprozesses zu beachten, ist dabei sehr wichtig (Information, Ideenfindung, Diskussion von Alternativen oder auch Beteiligung an Entscheidungen).

Vor ca. 20 Jahren wurden sog. Reallabore (living labs) in der umsetzungsorientierten Forschung etabliert. Reallabore haben die Aufgabe, im „echten Leben“ entweder kreative Entwicklungs- oder Planungsprozesse vorzubereiten, zu bereichern oder umzusetzen, sowie Prototypen von zufällig ausgewählten Menschen testen zu lassen. Die gegenwärtig bestehenden fünf ‚urban mobility labs‘ sind ebenso solche Reallabore, wie auch das Centre for Mobility Change (CMC).

Motivation

Ökonomische Anreize

Die häufigste Form, Menschen zum Kauf einer Ware oder einer Dienstleistung anzuregen ist, finanzielle Vorteile zu geben – das erstreckt sich von 25%-Aktionen im Supermarkt über 50%-Angeboten beim Küchenkauf bis zu staatlichen Förderungen des Austauschs von Heizungsanlagen und des Kaufs von E-Fahrzeugen. In einer stark konsumorientierten Gesellschaft sind finanzielle Anreize die „Universalwaffe“, um zum Kauf zu motivieren und damit ein gewünschtes Verhalten zu erzielen.

Wie die Entwicklung der Zulassungszahlen von batteriebetriebenen Fahrzeugen in den ersten Jahren gezeigt haben, erfüllen diese Anreize nicht immer die gesteckten Ziele. Das kann daran liegen, dass die Förderung als zu niedrig angesehen wird oder aber, dass finanzielle Anreize für bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht die wesentlichen sind. Das führt dazu, dass man zur Verhaltensänderungen unterschiedliche Zielgruppen benennen müsste, die sehr unterschiedlich motivierbar sind, beispielsweise „Gesundheit“ für aktive Mobilität, „Umwelt- und Klimaschutz“ für emissionsarme und -freie Fahrzeuge, „Individualität“ für neue Formen der Mikro-Mobilität oder des Sharings. Hierbei bewähren sich „weiche“ Faktoren wie Images, Stories und gezielte Kommunikation und Information (-> Nudging).

Förderwesen

  • E-Mobilität
Um den Verkehr klima- und umweltfreundlicher zu gestalten, hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie in Zusammenarbeit mit Automobil- und Zweiradimporteuren sowie dem österreichischen Sportfachhandel die E-Mobilitätsoffensive als wichtigen Beitrag für klimafreundliche Mobilität in Österreich gestartet und verschiedene Förderungen für den Kauf von Fahrzeugen und die Einrichtung von Ladeinfrastruktur vorgestellt.

Tarife

  • Klimaticket
Mit dem „Klimaticket“ sind innerhalb von 365 Tagen beliebig häufige Fahrten auf allen Verkehrsmitteln des ÖPV in einem oder mehreren Bundesländern (für Berufs und AusbildungspendlerInnen) resp. innerhalb des gesamten Österreich möglich.
  • 49-Euro-Ticket (Deutschland)
Nachdem in Deutschland im Sommer 2022 für drei Monate ein 9-Euro-Ticket (Monatspreis) für den bundesweiten öffentlichen Nah- und Fernverkehr (ohne ICE-Verbindungen) als Pilotprojekt durchgeführt wurde, haben sich der Bund und die Länder auf ein 49-Euro-Ticket (monatlich, ohne ICE-Verbindungen) ab Januar 2023 geeinigt.
  • 0-Euro-Ticket (Luxemburg & Spanien)
Aufgrund des hohen Stauaufkommens im MIV hat das kleine Land Luxemburg für alle EinwohnerInnen und TouristInnen ein 0-Euro Ticket für Bahnen und Busse eingeführt (die Fahrt in der 1. Klasse ist nach wie vor kostenpflichtig); zusätzlich gibt es vergünstigte Pendler-Tickets aus den Nachbarländern.
Im Zeitraum zwischen 1. September bis 31. Dezember 2022 können Menschen, die regelmäßig eine der Züge der Staatsbahn Renfe (Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles) Operadora nutzen, gratis auf bestimmten Pendlerstrecken oder in festgelegten Zonen fahren. Das Ticket gilt aber nur in der Bahn, nicht in Bussen oder Straßenbahnen.

Anregen (Nudging)

Mit dem Nudging (anstupsen) wird versucht, das Verhalten von Menschen in bestimmter Richtung zu beeinflussen, ohne auf Verbote, Gebote oder ökonomische Anreize zurückzugreifen. Dabei werden BürgerInnen Handlungsoptionen nahegelegt, um die gewünschte Veränderung zu erreichen. Man kann zwei Arten von Nudging unterscheiden: Durch ein entsprechendes Ausgestalten von Infrastrukturen oder aber durch zielgerichtete Informationen und Argumentationen innerhalb von kommunikativen Prozessen.

Nudging ist allerdings ethisch umstritten, weil die Grenze zu einer interessengeleiteten Manipulation oft fließend ist. Besonders dann, wenn versucht wird, partikulare oder betriebswirtschaftliche Ziele durch Nudging zu erreichen, muss eher von Manipulation, als von Beteiligung gesprochen werden. Daher muss bei Nudging-Strategien der öffentlichen Hand die Orientierung am Gemeinwohl deutlich sein.

Projekte

  • MeBeSafe
Innerhalb des EU-Projektes MeBeSafe werden mit festgeschriebenen Measures for Behaving Safely in Traffic Nudging- bzw- Coaching-Maßnahmen eingesetzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dadurch sollen alte Gewohnheiten aufgebrochen werden, und die Verkehrsteilnehmenden zu veränderten Verhaltensmustern ermutigt werden, mit denen die verkehrliche Sicherheit erhöht werden kann. Menschliches Fehlverhalten ist eine der häufigsten Unfallursachen, obwohl die Teilnahme im Straßenverkehr zumeist eine reine Routineangelegenheit ist und daher fast automatisch abläuft. Da existierende Sicherheitsmaßnahmen wie Müdigkeitswarnungen, Lichtsignalanlagen oder Gurtwarner oft missachtet, übersehen und gar aktiv ausgeschaltet werden, bietet die Strategie des Nudging hier eine andere Ansatzweise.
  • klima:aktiv mobil
Das Programm klima:aktiv mobil wird durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert. Ziel dieser Initiative ist es, BürgerInnen zu motivieren, ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Dabei wird nicht ausschließlich auf die Mobilität bzw. den Verkehr Bezug genommen, sondern ein umfassendes Angebot an Empfehlungen und Maßnahmen zu allen Lebensbereichen bietet. Der Bereich klima:aktiv mobil klimafreundliche Jugendmobilität ist beispielsweise speziell für junge Menschen in Österreich entwickelt und bietet einfache und leicht verständliche Informationen und Programme, damit bereits im Kindesalter ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität geschaffen werden kann. Durch das klima:aktiv mobil Mobilitätsmanagement für Bildungseinrichtungen werden speziell Schulen und andere Bildungseinrichtungen angesprochen. Zusammen mit Lehrkräften und zuständigen Verantwortlichen werden Workshops und Vorträge angeboten.
  • FahrradfahrerInnen
Hangzhou - Überdachung für RadfahrerInnen
Um das Fahrradfahren zu erleichtern können verschiedene Nudging-Maßnahmen eingesetzt werden. Arm- und Fußstützen vor Kreuzungsbereichen, farblich markierte Fahrradspuren oder Überdachungen für Fahrradfahrerende bei einer Ampel sind nur einige Beispiele hierfür.
Ein weiterer Nudge im Autoverkehr sind Radar-Geschwindigkeitsanzeigen, die mittels unterschiedlichen Smilies eine positive oder negative Rückmeldung geben. So soll das Bewusstsein für die eigene Geschwindigkeit gesteigert werden.
  • Treppensteigen statt Rolltreppe nutzen
Ein besonders gelungenes Beispiel für ein Nudging als „Spaßfaktor“ wurde in der Stockholmer U-Bahn angewendet. Um die Passagiere anzuregen, die Treppe anstatt der Rolltreppe zu nutzen, wurde diese als ein Piano umgebaut, d.h. beim Benutzen der Treppen entstehen Töne wie beim Klavier – der Erfolg war überwältigend.

Partizipation

Seit den 1990er Jahren sind unterschiedliche Beteiligungsverfahren Bestandteil von Verkehrs- und Raumplanung. Beteiligungsverfahren sind dabei ein strategischer Bestandteil eines umfangreichen Prozesses. Entscheidend ist hier bei meist nicht das „ob“, sondern das „wie“. Je nach Zweck – Information, Konsultation oder Mitwirkung als Entscheidung – gibt es unterschiedliche Verfahren mit jeweiligen Vor- und Nachteilen (s. Beteiligungs-Methoden).

Praxisrelevante Empfehlungen, wie die Öffentlichkeit, Betroffene bzw. AkteurInnen als Zielgruppen eingebunden und motiviert werden können und wie mit Zielgruppen umgegangen werden kann, die skeptisch resp. ablehnend gegenüber Beteiligungsverfahren sind (s. Beteiligung schwierig erreichbarer Gruppen), wurden beispielsweise Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. in einem Praxisleitfaden zusammengefasst. Eine Möglichkeit, Zielgruppen zu identifizieren und mit maßgeschneiderten Strategien einzubinden, ergibt sich aus dem Ansatz sozialer Milieus, d.h. nach Gruppen mit ähnlichen Weltanschauungen, Zielsetzungen, aber auch Skeptikern und Verweigerern.

Im Portal Parizipation.at sind informative Beiträge zu Praxiswissen, Themen, Methoden, Beispielen, Standards in der Öffentlichkeitsbeteiligung und Zukunftsdiskursen in Österreich auflistet. Diese Initiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie wird durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) betreut. Im Folgenden sind einige österreichische Beispiele aus dem Bereich des Verkehrs und der Mobilität aufgeführt.

(Urban) Living Labs

Seit ca. 20 Jahren setzt die Forschungsförderung stark auf sog. Living Labs. In einem Living Lab wird ein Forum geschaffen, in dem unterschiedliche AkteurInnen (Politik, öffentliche Verwaltung, Unternehmen, Kammern und Verbände, NGOs, Vereine, BürgerInnen) an Lösungen für bestimmte, eher überschaubare Probleme arbeiten. (Urban) Living Labs sind zugleich Orte, an denen mit innovativen Ansätzen der Kommunikation, der Meinungsbildung, der Umsetzung in Prozesse und Produkte in real life gearbeitet wird. Diese Ansätze werden zum einen bei der Herstellung und Weiterentwicklung von Prototypen angewendet, zum anderen, wird mit ihnen die Hoffnung verbunden, innovative Prozesse und Beteiligungskonzepte zu entwickeln. Häufig werden im Rahmen der Living Labs auch Ansätze des citizen science verfolgt (-> Beispiele für Österreich).

Ein spezieller Ansatz der Living Labs sind urbane Mobilitätslabore. Mit diesen wird das Ziel verfolgt, in einem inhaltlichen und/oder räumlichen Kontext mittelfristig Netzwerke aufzubauen, in denen Mobilitätslösungen erarbeitet werden, mit denen die Verkehrs- und die Mobilitätswende unterstützt werden.

Urbane Mobilitätslabore in Österreich

Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (heute im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) hat im Rahmen des Programms Mobilität der Zukunft innovative Living-Lab-Ansätze forciert, um die Wirksamkeit und Akzeptanz von Forschungsergebnisse vor Ort umzusetzen:

  • Zunächst waren fünf Urbane Mobilitätslabore in vier Städten verortet und adressierten zentrale Mobilitätsthemen und lokale bzw. regionale Herausforderungen. In einer weiteren Phase wurden vier dieser Labore weitergefördert.
  • Zusätzlich wurde das Center for Mobility Change gefördert. Es dient als unterstützender Think-tank, Austausch-Hub und Katalysator für nachhaltige Mobilitätsverhaltensveränderungen in Österreich.

Urbane Mobilitätslabore in Deutschland

  • Das Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur in Stuttgart dient als Forum, um zusammen mit Kooperationspartnern und sozialen Innovatoren ein Netzwerk aufzubauen, um ein zukunftsfähiges Reservoir für zukunftsfähige Ansätze der nachhaltigen Mobilitätskultur aufzubauen.
  • Mit den Reallaboren City2Share in München und Hamburg soll vorrangig die Elektromobilität gefördert sowie Maßnahmen zur nachhaltigen, stadtverträglichen Mobilität und zur Steigerung von Aufenthaltsqualitäten entwickelt werden. City2Share wird vom Deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Förderprogramms Erneuerbar Mobil - Förderung von Forschungsvorhaben zum Thema Elektromobilität gefördert.

Experimentierräume im Verkehrs- und Mobilitätsbereich benötigen einen rechtlichen Rahmen, der aufgrund des Innovationsanspruchs von den bestehenden gesetzlichen Vorschriften nicht zur Gänze abgedeckt werden kann. Auch die hierzu notwendigen Regulierungen werden auf den Prüfstand gestellt und tragen zu einer dynamischen Anpassung der Vorschriften.

Literatur

Agora Verkehrswende (2019): Neue Wege in die Verkehrswende. Impulse für Kommunikations-kampagnen zum Behaviour Change. Berlin, Agora, 2. Aufl.

Arbter, K. (2012): Praxisbuch Partizipation – Gemeinsam die Stadt entwickeln. Werkstattberichte Nr. 127. Wien: MA 18.

Bamberg, S. (2004): Sozialpsychologische Handlungstheorien in der Mobilitätsforschung. In: Dalkmann, H.; Lanzendorf, M. & Scheiner, J. (Hrsg.): Verkehrsgenese. Studien zur Mobilitäts‐ und Verkehrsforschung, Band 5, Mannheim: Metagis: 51‐70.

Belz, F.-M. & Schrader, U. (2012): Nachhaltigkeitsinnovationen durch Nutzerintegration? In: Beck, G. & Kropp, C. (Hrsg.): Gesellschaft innovativ. Wer sind die Akteure? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften: 205-216.

Bergvall-Kåreborn, B. & Ståhlbröst, A. (2009): Living Lab – An open and citizen-centric approach for innovation. In: International Journal of Innovation and Regional Development 1 (4): 356-370.

Björgvinsson, E.; Ehn, P. & Hillgren, P--A. (2012): Antagonistic participatory design: working with marginalised social movements. In: CoDesign: International Journal of CoCreation in Design and Arts 8: 2-3, 127-144.

Chesbrough, H. W. (2003): Open innovation. The new imperative for creating and profiting from technology. Harvard: Harvard Business School Press.

Cialdini, R.B. (2008): Die Psychologie des Überzeugens. Bern: Huber, 5. Auflage.

Strategy Feurstein, K., Hesmer, K.A.; Hribernik, K.D. & Schumacher, J. (2008): Living Labs: A New Development Strategy. In: Schumacher, J. & Niitamo, V.P. (eds.): European Living Labs – A new approach for human centric regionnal innovation. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag: 1-14.

Höhne, T. (2012): Innovationen vermitteln? Zu den Paradoxien von Innovationssteuerung. In: Bormann, I., John, R. & Aderhold, J. (Hrsg.): Indikatoren des Neuen. Innovationen als Sozialtechnologie oder Sozialmethodologie? Wiesbaden: VS – Verlag für Sozialwissenschaften: 309-328.

Hunecke, M. & Schweer, I.R. (2006): Einflussfaktoren der Alltagsmobilität – Das Zusammenwirken von Raum, Verkehrsstruktur, Lebensstil und Mobilitätseinstellungen. In: Beckmann, K.J.; Hesse, M.; Holz‐Rau, C. & Hunecke, M. (Hrsg.): StadtLeben – Wohnen, Mobilität und Lebensstil. Neue Perspektiven für Raum‐ und Verkehrsentwicklung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften: 147‐165.

Ornetzeder, M. & Rohracher, H. (2012): Nutzerinnovationen und Nachhaltigkeit: Soziale und technologische Innovationen als zivilgesellschaftliches Engagement. In: Beck, G. & Kropp, C. (Hrsg.): Gesellschaft innovativ. Wer sind die Akteure? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften: 171-190.

Risser, R. & Chaloupka-Risser, C. (2011): Motive und Kriterien. In: Chaloupka-Risser, C.; Risser, R. & Zuzan, W.-D. (Hrsg.): Verkehrspsychologie – Grundlagen und Anwendungen. Wien: facultas.wuv Universitätsverlag: 82-103.

Rohr, J.; Ehlert, H.; Möller, B.; Hörster, S. & Hoppe, M. (2017): Impulse zur Bürgerbeteiligung vor allem unter Inklusionsaspekten – empirische Befragungen, dialogische Auswertungen, Synthese praxistauglicher Empfehlungen zu Beteiligungsprozessen. Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Texte 36/2017, im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Berlin UBA.

Rohracher, H. & Ornetzeder, M. (2003): Partizipative Technikgestaltung und nachhaltige Entwicklung. Eine sozialwissenschaftliche Analyse. Graz: Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur.

Scheiner, J. (2006): Wohnen und Aktionsraum: Welche Rolle spielen Lebensstil, Lebenslage und Raumstruktur? In: Geographische Zeitschrift 94 (1): 43‐62.

Selle, K. (2007): Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung – Auf dem Weg zu einer kommunika-tiven Planungskultur? Alltägliche Probleme, neue Herausforderungen. In: Informationen zur Raumentwicklung 1: 63-71.

Selle, K. (2011): „Particitainment“ oder: beteiligen wir uns zu Tode? Wenn alle das Beste wollen und Bürgerbeteiligung dennoch zum Problem wird. In: PNDonline III. Aachen: RWTH. <https:// publications.rwth-aachen.de/record/140376/files/2011_selle_particitainment.pdf> (22.10.2014).

Shove, E. (2005): Changing human behaviour and lifestyle: a challenge for sustainable consumption? In: Reisch, L.A. & Röpke, I. (eds.): The Ecological Economics of Consumption. Cheltenham: Elgar: 111-132.